Hallo, heute entführe ich euch in die großartige Welt der Brenta Klettersteige
Tag 1:
Bei herrlichem Bergwetter starten wir den Aufstieg von Madonna di Campiglio (Parkplatz Groste Seilbahn) zum Rifugio Graffer. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir die Hütte, nur eine halbe Stunde später ging ein starkes Gewitter nieder.
(Ein Bild anklicken zum vergrößern)
Tag 2:
Früh morgens hatte sich das Wetter verzogen und wir starteten gut gelaunt den Aufstieg zum Groste Pass.
Nach etwa 1 1/2 Stunden waren wir am Einstieg zum Sentiero Alfredo Benini. Ein sehr schöner Höhenweg immer den, für die Brenta typischen, Bändern folgend.
Nicht zu vergessen das Geröll das den Weg schon manchmal nervig werden lässt. Der Weg ist unschwierig aber immer ausgesetzt im Absturzgelände bewegend. Ein paar Klettersteigpassagen sind dabei und an den richtigen Stellen sind Seile gespannt.
Aufpassen muss man mit den Gehzeiten!
Die Brenta ist sehr stark frequentiert, zum Teil sind große Gruppen unterwegs und die Italiener nehmen wirklich jeden mit in die Berge, der sich dann bei solchen anspruchsvollen Wegen z. T. schwer tut. Und das kostet Zeit, weil man schlecht überholen kann.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit haben wir unsere Tour geändert und sind nach dem ‚Benini‘ zur Tuckett Hütte abgestiegen. Außerdem waren für den Nachmittag noch Gewitter gemeldet.
Tag 3:
Auch am dritten Tag hatten wir die besten Voraussetzungen und die Sonne strahlte schon früh morgens.
Es ist wirklich verwunderlich wie die Italiener solche grandiosen Wege in den Bergen finden,
hier ereilte uns das bereits oben beschriebene Problem. Eine relativ große Gruppe von nicht so erfahrenen Bergsteigern blockierte eine Leiter. Mit ein bisschen halb italienisch konnten wir uns durch den Gegenverkehr mogeln.
Der Rest des Sent. Sosat war dann unschwierig und als wir um die nächste Ecke bogen standen wir vor diesem prächtigen Panorama.
(Bild anklicken)
Von hier aus stiegen wir zum Rifugio Brentei ab und genossen einen Cappucino mit Apfelstrudel (den wirklich besten auf der ganzen Tour) oder auch ein Weissbier.
Das haben wir uns auch verdient!
Nach einem Besuch an der Kapelle
hatten wir noch zwei Stunden Gehzeit
zum Rif. Pedrotti Tosa.
Tag 4:
Heute ging es an den Via delle Bocchette Central. Der wohl schönste Weg in der Brenta Gruppe. Über Leitern, Bändern und Stahlbügel geht es an den steil abfallenden Ostwänden der Brenta entlang bis zur Bocca degli Armi.
Dadurch dass wir unsere Tour ändern mussten, ging unsere Gruppe, anders als sonst üblich, den Weg von Süden an.
Ob Stahlbügel, Leitern oder Eis, der Bocchette Central entpuppt sich als Steig für Alrounder jedoch ohne eine große technische Schwierigkeit aufzuweisen.
Zum Abschluss steigt man über den Vedretta dei Sfulmini hinab zum Rif. Alimonta. Ein paar Nimmersatte von uns gingen noch ein Stück weiter bis zur Bocca Bassa dei Massodi, um über die Via Ferrata O. Destassis zur Hütte zu gelangen. Dieser Steig ist noch mit einigen ausgesetzten Leitern versehen.
Die letzte Nacht verbrachten wir auf dem Rif. Brentei und stiegen dann am 5. Tag ab nach Vallesinella. Von dort aus kamen wir mit dem Busshuttle zurück zur Talstation der Groste Seilbahn, wo unser Auto stand.
Diese Tour steht mal sicher unter den Top 3 die ich bis jetzt gemacht habe. Und ich möchte noch einmal zurück kommen, da noch ein paar Etappen offen stehen. Die Brenta lohnt sich wirklich die weite Anfahrt auf sich zu nehmen.
Als Schmankerl findet ihr noch weitere Bilder und Impressionen auf dem folgenden Link:
Impressionen Brenta 2018 (CC-BY-NC-ND)
Vielen Dank an die Gruppe, und danke dass wir alle gesund und wohlauf wieder nach Hause gekommen sind.
Berg Heil, mit jetzt schon Vorfreude auf die nächsten schönen Bergerlebnisse mit euch.
Ciao Franco